5 Sofort-Tipps für bessere Bilder
Kennst du den Moment, wenn du an einem wunderschönen Ort warst, dir die Finger wund geknipst hast und im Nachhinein völlig unzufrieden mit den Resultaten bist?
Mit meinen fünf Sofort-Tipps wird dir das nicht mehr passieren, versprochen! Ich bin Philipp und verrate dir heute meine Sofort Tipps für bessere Bilder!
Die Fotos auf Postkarten oder von manchen anderen Reisenden sehen einfach packender, schöner; authentischer aus. Zeigt man zu Hause Freunden und Verwandten die Bilder der letzten Reise, erwischt man sich immer wieder, wie man sagt: „das sah in Wirklichkeit aber viel spektakulärer und schöner aus“.
Klar, vielleicht hast du nicht die allerbeste Kamera oder hattest schlichtweg Pech mit dem Wetter, oder mangelnde Zeit. Mit diesen 5 Sofort-Tipps kommst du egal mit welcher Kamera und ohne viel Aufwand an bessere Bilder.
1. Nutze die Froschperspektive für bessere Bilder
Diese Fotos sind in der Atacamawüste entstanden. Kurz nach Sonnenaufgang lag ein wenig Schnee mitten in der Wüste und der Moment war so surreal und wunderschön. Schneebedecktes, gelbes Wüstengras im Vordergrund und Berge im Hintergrund – so schön so gut. Aber als ich mir die ersten geschossenen Bilder angesehen habe war ich enttäuscht. Der Boden wirkte langweilig- überall braune Stellen und die Entfernung zwischen Vorder- und Hintergrund wurde nicht ersichtlich.
Dasselbe Foto, nur 1,50 Meter tiefer, sieht deutlich ansprechender aus.
Die Proportionen zwischen Vorder- und Hintergrund verschieben sich von Bild 1 zu Bild 2 nicht; und doch bleiben die Blicke länger auf Foto 2 hängen, weil es mehr Spannung vermittelt.
Auch bei Flüssen, Seen, oder allgemein Gewässern ist die Froschperspektive eine dankbare Methode um mehr aus den Bildern herauszuholen. An einem schönen Sommerabend schoss ich vor kurzem einige Bilder von der Abenddämmerung. Es hatte zuvor geregnet, sodass die Straße von (schmutzigen) Pfützen gesäumt war. Ich schoss einige Bilder im Stehen, weil ich mir zu fein war, den nassen Boden zu berühren. Als sich dann jedoch ein Fahrradfahrer näherte dachte ich mir, ich versuche, den Moment durch die Froschperspektive festzuhalten. Die Unterschiede sind gigantisch.
So kann man selbst aus verregneten Urlauben schöne Bilder mit nach Hause nehmen und die daheim Gebliebenen neidisch machen.
2. Fange alle Facetten eines Ortes ein
Versuche an einem Ort nicht nur die offensichtlichen Dinge zu fotografieren. Man sollte sich selbst den Anspruch stellen, andere Aspekte als nur das Postkartenmotiv festzuhalten.
Versuche den Ort mit all seinen Facetten festzuhalten. Zu Hause werden so deine Reiseerzählungen anhand dieser Bilder lebendiger und authentischer.
Achte darauf, sowohl Bilder der Gesamtsituation als auch von Details zu machen. Es müssen und sollen nicht alle Aspekte auf einmal in ein Bild gepackt werden. Die Daheimgebliebenen, die den Ort nicht in seiner ganzen Schönheit erlebt haben, werden ansonsten schnell von der Fülle an „Informationen“ überfordert sein. Es kann durchaus Sinn machen, vor dem Besuch des Ortes, einen Plan zu erstellen, was man alles fotografieren möchte.
Statt lediglich das Bild zu schießen, was schon unzählige andere Touristen vor einem geschossen haben, sollte man also wie bei folgenden Bildern verschiedenste Aspekte des Ortes festhalten.
Ich besuchte den Borobudur Tempel in Indonesien und ich war überrascht, wie wenig Menschen den gesamten Tempel erkundeten. Lediglich die berühmten Glocken auf der Oberseite des Tempels wurden tausende Male fotografiert.
Andere Orte innerhalb des Tempels und in der nahen Umgebung hatte man nahezu für sich alleine. Also warum nicht dort nach schönen Motiven suchen. Belohnt wurde ich mit Motiven der Umgebungslandschaft, der leeren Gänge des Tempels, der detailreichen Tempelsteine und des Ausmaßes, des gesamten Tempelkomplexes.
3. Sei bereit für die Liebe auf den Zweiten Blick
Ich möchte nun keine Beziehungstipps geben. Viel mehr möchte ich dafür appellieren, beim Fotografieren die Augen offen zu halten für die versteckte Schönheit vieler Orte.
Nicht nur der tägliche Sonnenuntergang am Meer oder die schönen Bergblumen auf der Wanderung lohnen sich zu fotografieren. Die Welt hat so viel mehr zu bieten, wenn man die Augen offen hält. Ein positiver Nebeneffekt hierbei: man nimmt den Urlaub oder die Reise viel bewusster wahr. Wieso mal nicht, wenn es möglich ist, einen Umweg gehen, raus aus dem Stadtkern oder weg vom großen Wanderweg? Wieso mal nicht bewusst nach oben schauen, nach unten schauen oder mal ein paar Schritte in den Wald gehen? Natürlich sollte man nicht gegen Regeln verstoßen, oder dabei die Natur zerstören. Vorsicht ist immer geboten!
Versuche, dich auf den zweiten Blick in eine Stadt, einen Strand oder zum Beispiel eine Waldlichtung zu verlieben:
Auch das vermeintlich langweilige Stilleben im Vorort hat seinen Reiz. Wieso nicht mal in einer Seitengasse wie hier in einen Laden, ein Lokal oder ähnliches schauen. Dafür wurde ich beispielsweise in Bonn mit diesem zeitlosen Foto belohnt:
4. Wetter und Lichtverhältnisse miteinbeziehen
Wer flexibel unterwegs ist und ein bisschen Zeit im Gepäck hat, sollte beim Fotografieren auf das Wetter und die Lichtverhältnisse achten. Vor allem Frühaufsteher werden mit wunderschönem Licht belohnt, aber auch abends vor dem Sonnenuntergang ist die Welt fotogener als zur Mittagszeit. Ein weiterer Vorteil zu früher Stunde: freie Strände, ruhige Städte und leere Wege und Straßen.
Mittags knallt die Sonne von oben herab und es entstehen unschöne Schatten – die Kamera kann die Farbenvielfalt der Umgebung nur bedingt aufnehmen.
Hat man also ein wenig Zeit an einem Ort, lohnt es sich zu warten, bis zumindest die Sonne nicht mehr im Zenit steht. Ziehen beispielsweise ein paar Wolken vor die Sonne, ist das eine gute Möglichkeit, Schlagschatten zu vermeiden und die Umgebung in gleichmäßigem Licht zu fotografieren.
Bei diesen Bildern habe ich den Vulkan Bromo auf Indonesien fotografiert. Ich kam mittags am Vulkan an und war schon da von der Schönheit dieses Ortes fasziniert. Aber die Farben wirken auf dem Foto einfach nicht so schön, wie sie in Wirklichkeit waren. Alles braun-grau und die Konturen des Berges wurden kaum ersichtlich.
Also entschied ich mich dazu, am nächsten Morgen dasselbe Bild nochmal zu machen.
Bei diesem Bild erkennt man die Konturen der Berge deutlich besser. Die aufgehende Sonne taucht die Welt in eines zartes rot und Kontraste werden deutlich besser erkennbar. So sieht man auf dem zweiten Bild sogar den Rauch, der aus dem Schlot des Vulkanes (links) kommt. Auch der Morgennebel sorgte für eine magische Stimmung.
5. Versuche unnötige Bilder zu Vermeiden
Wenn man neue Orte bereist gelangt man oft an den Punkt, an dem man von allem und jedem gern ein Bild machen möchte. Schließlich möchte man im Nachhinein nicht bereuen, ein Bild nicht gemacht zu haben. Ich empfehle aber trotzdem, selbst wenn man genug Speicher zur Verfügung hat, darauf zu achten, nicht zu viele Bilder von ein und derselben Sache zu machen.
Das mag, wenn man unterwegs ist noch nicht weiter zu stören, aber spätestens zu Hause kommt dann das böse Erwachen und man findet zahlreiche Bilder, die nicht so aussehen, wie man sich das vorgestellt hat und man muss unzählige Bilder wieder löschen.
Ein klassischer Fall: man erblickt ein berühmtes Bauwerk und knipst darauf los, sobald man es sieht. Klar, ist auch schon die erste Sichtung faszinierend, aber diese Bilder wird man eher weniger Freunden und Verwandten zeigen.
Versuche also, Bilder bewusst zu machen. Was soll auf dem Bild sein, was nicht? Ist der Horizont gerade? Wie sieht es mit dem Licht aus? Wie muss das Foto aussehen, dass ich es mir auch später noch gerne anschaue? Dieses erste Bild vom Eiffelturm würde ich mir eher nicht ausdrucken und übers Bett hängen. Anders als bei diesem Bild:
Wer diese fünf Tipps einhält spart Speicherplatz, eine Menge Zeit, und wird ohne großen Aufwand bessere Bilder erzielen – viel Spaß beim Fotografieren! Viele weitere Bilder und Inspirationen von mir findet ihr auf meinem Instagram Feed.
Ihr möchtet noch mehr Tipps? Dann schaut doch mal bei Nicola von suitcase and wanderlust vorbei, sie verrät euch die besten Fotografie Tipps für Anfänger.
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5 Comments
Das sind klasse Tipps!
Das mit dem einfach drauf losknipsen kenne ich. Dabei entstehen häufig so viele unnötige Fotos.
Toller Beitrag:)
Michelle | The Road Most Traveled
Es ist manchmal echt einfacher, als man glaubt! Ich ertappe mich zwar selbst immer wieder dabei, in die Falle „1000 Fotos eines Ortes“ oder „zu faul zum Bücken“ zu tappen, aber wenn ich mir diese Fotos so anschaue, werd ich mich in Zukunft echt wieder an der Nase nehmen! Danke dafür. LG Barbara
Sehr gut zusammengefasst. Toller Artikel.
Super Tipps – ich erlebe das immer wieder bei anderen Leuten, dass sie sich nicht genug Zeit nehmen und dann von den Ergebnissen enttäuscht sind! Mit deinen Tricks lässt sich auf jeden Fall schon einiges verbessern 😉
das sind ein paar echt coole Tipps! v.a. auf Reisen braucht man solche sofort einsetzbaren „Problem“-Lösungen, weil man seine Erinnerungen direkt teilen will, z.B. auf Insta und Co. 🙂
liebste Grüße auch,
❤ Tina von liebewasist.com
Liebe was ist auf Instagram