Der Plan steht – nun geht es an die Umsetzung
– Teil 3 –
In meinem letzten Beitrag über Mallorca habe ich euch erzählt wie die Idee, auf meiner Lieblingsinsel eine Immobilie zu kaufen, nach meinem letzten Urlaub entstanden ist.
Ob dieses Mal die Richtige Immobilie dabei ist?
Kurz und gut, 2 Monate später ging es wieder für knapp zwei Wochen nach Mallorca. Dieses Mal auf eine Finca, in den Südosten der Insel, im schönen Campos und das mit 15-20 Maklerterminen im Gepäck.
Obwohl ich die Termine mit viel Zeit dazwischen geplant habe, sodass es trotzdem möglich war, an schönen Stränden halt zu machen, etwas Leckeres essen zu gehen oder aber hier und da eine Pause zu machen, war es dennoch ganz schön stressig.
Tag für Tag verging – ohne Erfolg. Abends, wenn wir heimkamen waren wir oft sehr sehr sehr müde. Doch dafür wurden wir immer ortskundiger, weil wir teilweise 2-3 Termine am Tag hatten und natürlich in vielen Orten waren, die wir noch nicht gesehen haben. Aber dennoch, keine Immobilie in Sicht…
Portocolom – findet die Suche hier ein Ende?
Am letzten Tag hatten wir noch einen Termin mit David, unserem Makler in Portocolom, den wollte ich eigentlich absagen, da ich keine Lust mehr hatte und in den letzten Tagen keine einzige Wohnung dabei war, die nur annähernd in Frage gekommen wäre.
Doch mein Partner überredete mich, und so fuhren wir nach Portocolom. Und tatsächlich, die erste interessante Immobilie, doch wie so oft befand sich die Wohnung in einer Ferienanlage, aber dafür mitten im Ort, und sie war wirklich sehr schön.
Ich wollte immer zwischen Spaniern wohnen, auch um meine Sprachkenntnisse zu verbessern und einfach auch um die spanische Mentalität mitzuerleben.
Dennoch hat uns die Wohnung überzeugt, doch als wir kurze Zeit später unser Interesse bekundeten, erfuhren wir, dass die Wohnung verkauft war. Auf Mallorca ist es üblich, seine Wohnung vielen verschiedenen Maklern zu geben und daher wusste mein Makler noch nicht, dass die Wohnung am Morgen von einem Kollegen schon verkauft worden war.
Nun war ich enttäuscht und beauftragte meinen Makler hier in Portocolom nach einer anderen Immobilie in unserer Preisklasse zu schauen. Denn dieser Ort hatte es uns angetan. Keine Hotelburgen, viele Spanier, Restaurants in denen man viele Einheimische sieht, somit weiß man, dass das Essen gut ist. Portocolom ist für mich einfach ein ursprüngliches Örtchen mit viel Flair, einem wunderschönen Hafen, Galerien und kleinen Geschäften.
Manchmal muss man einfach Glück haben
Noch am gleichen Tag rief David an und erzählte uns, er hätte einen Freund, der ein Penthouse besitzt, dieses auch schon angefangen hatte zu renovieren. Doch durch nicht geplanten Familienzuwachs war die Zeit knapp geworden und die Baustelle steckte wohl immer noch in den Anfängen. Wir bekundeten unser Interesse, und unser Makler versprach uns sich umgehend zu melden, wenn sein Freund bereit wäre die Wohnung zu verkaufen.
Um die Zeit zu überbrücken gingen wir Mittagessen ins C’an Bernat, ein typisch spanisches Restaurant, das wie wir inzwischen wissen, immer voll ist, und zwar hauptsächlich mit einheimischen Gästen – was sagt uns das? Jawohl, hervorragendes Essen, vor allem frischen Fisch. Das Essen war hervorragend und man fühlt sich dort sehr wohl, ein wirklich tolles Ambiente.
Die Wohnung – wird es diese?
Tatsächlich rief uns David abends an, und wir verabredeten uns für den nächsten Tag. Er schickte uns aber gleich per E-Mail noch einige Fotos und verriet uns auch, in welchem Viertel die Wohnung war, somit fanden wir aufgrund grüner Fensterläden an einem Nachbarhaus die Straße, und damit auch das Haus.
Das Haus hatte eine Außentreppe und da die Wohnung leer stand, gingen wir einfach hoch. Von dem Moment an, als wir die Terrasse betraten und nach vorne liefen (das Penthouse hat rundherum eine Terrasse) um auf’s Meer zu schauen, war klar „das ist sie – meine Wohnung“, ohne sie jemals von innen gesehen zu haben.
Die offizielle Besichtigung
Am nächsten Tag waren wir überpünktlich am Haus, wo wir uns mit David trafen. Die Wohnung war wirklich gerade mal im Rohbauzustand, doch wir beide haben schon viel gebaut, umgebaut und renoviert, sodass wir uns durchaus vorstellen konnten, dass man aus der Wohnung einiges machen kann.
Aber nicht dass ihr jetzt denkt, dass Geld keine Rolle spielt. Doch doch, es stand nur ein bestimmter Betrag zur Verfügung, und der musste reichen. Es gab nichts mehr zu überlegen, schon am nächsten Tag besprachen wir mit einem Handwerker, was uns die Renovierung kosten würde, und ob sich unsere Ideen umsetzen ließen. Der Plan nimmt Form an!
Nachdem das erledigt war, und es vom Budget her einigermaßen passte, sagten wir zu David, er könne den Vorvertrag fertig machen, was bedeutet, man muss 20% des Kaufpreises bezahlen, falls man vom Notartermin zurücktritt. Das ist für Käufer und Verkäufer eine Sicherheit, denn wir konnten somit sicher sein, dass die Wohnung nicht an jemand anderen verkauft wird.
Lasst die Sektkorken knallen
Aber jetzt musste erst mal gefeiert werden, ich konnte es noch gar nicht begreifen. Durch Glück und Zufall sind wir zu einer Immobilie gekommen, die gar nicht auf dem Markt war. Ich war total glücklich, aber auch neugierig auf das, was alles auf uns bzw. mich zukommen würde.
Themen wie Renovierung, Notar, Kontoeröffnung bei einer spanischen Bank, Anmeldung von Strom und Wasser, und eine N.I.E.- Nummer beantragen werden nun auf mich zukommen. Eine N.I.E.- Nummer braucht jeder, der in Spanien eine Immobilie kauft, das ist eine Steuernummer die man beim Finanzamt beantragen muss.
Wir feierten bei unseren zukünftigen Nachbarn, einem typisch spanisches Restaurant, wo wir inzwischen schon viele Male sehr gut gegessen haben.
Danach fuhren wir total aufgedreht, aber glücklich und doch noch erfolgreich nach Campos zurück, und am nächsten Tag ging es schon zurück nach Stuttgart – alles just in time.
Die wichtigsten Fakten zum Immobilienkauf auf Mallorca:
- Auf Mallorca ist es üblich, dass eine Wohnung von vielen verschiedenen Maklern verkauft wird
- Eine Anzahlung ist völlig normal, sie wird beim Notartermin vom Kaufpreis abgerechnet;
- Eine N.I.E.- Nummer braucht jeder, der in Spanien eine Immobilie kauft, das ist eine Steuernummer die man beim Finanzamt beantragen muss;
- Kontoeröffnung: ein Konto kann man erst mit einer NIE Nummer eröffnen
- Grunderwerbsteuer – ITP (Impuesto sobre transmisiones patrimoniales): bei einer Immobilie bis €400.000.- muss man in Spanien 7%, auf den Balearen 8% der Kaufsumme bezahlen.
- Maklergebühren oder Provisionen werden vom Käufer bezahlt.
- Insgesamt muss man mit ca. 10%-13% Erwerbsnebenkosten des Kaufpreises rechnen, denn man ist gut beraten eine Gestoria (Agentur), einen Anwalt oder einen Steuerberater an seiner Seite zu haben, der die rechtlichen Belange, wie Eigentumsregistrierung, Steuerzahlungen etc. abklären und auch erledigen kann, da es auf dem Finanzamt oder beim Notar absolut nicht ausreicht, ein wenig Spanisch oder gar Englisch zu sprechen. Das kann ich euch aus eigener Erfahrung berichten…… mein Notar hat den Vortrag dann auf Spanisch/Englisch gehalten, aber das brachte mich an meine Grenzen, das dürft ihr mir glauben 🙂
Ich hoffe, ihr könnt hier ein paar wichtige Dinge für euch mitnehmen, die ihr beim Immobilienkauf unbedingt beachten und wissen solltet.
An dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an Michaela, die mir ihre Fotos zur Verfügung gestellt hat. Sie hat ebenfalls einen wunderbaren Blog mit traumhaften Fotos – schaut doch mal vorbei.
Ich freue mich auf euch bis zum nächsten Mal,
Marion
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7 Comments
oh wie toll! ich gratuliere und wünsche dir ganz viel Freude. Ich bin gespannt auf Bilder.
ich hätte auch gern eine Immobilie in meiner Herzheimat Irland aber das ist leider nicht machbar. vielleicht irgendwann 🙂
Vielen Dank:-)
Ja, die ganze Familie und auch unsere Freunde fühlen sich sehr wohl in „unserem Träumchen“, mit deiner Immobilie in Irland wird es irgendwann klappen, du darfst diesen Traum nur nie aus den Augen verlieren ☺️
Ach wie schön, dass ich etwas passendes gefunden habt. Ich kann mir vorstellen, dass es ganz schön stressig war. 20 Termin sind ja wirklich auch viel. Ich wünsche euch alles Gute für die Immobilie.
Viele Grüße Anja
Das liest sich ja fast wie ein Krimi! Glückwunsch euch, dass es geklappt hat, mit der Traumimmobilie. Vielleicht finde ich solche Tipps auch mal für eine Wohnung in Berlin 😉
Viele Grüße
Blog-Pirat
blog-pirat.com
Lieber Blog-Pirat,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Wenn du solche Tipps für Berlin gefunden hast, dann sag mir doch gerne bescheid. Vielleicht sind die ja dann hilfreich um in Frankfurt was schönes zu finden 🙂
Viele Grüße
Isa
PS: Der Wohnungsmarkt macht echt keinen Spaß!
Ist natürlich nicht leicht so einen Schritt zu machen aber ich hoffe , dass es sich echt lohnt und das ihr glücklich sein werdet.
Hallo liebe Ingrid,
Ja, es hat sich definitiv gelohnt, wir würden das Penthouse nie mehr hergeben und genießen die Zeit dort in vollen Zügen ?