Asien Fernreisen

Cuyo Island – unser Flug mit einer Cessna

Ab nach Cuyo Island

Wir sitzen in der kleinen Flughafen Halle am Airport von Puerto Princessa als uns die Dame von Juan Air ein Zeichen gibt, dass es nun losgeht. Die Flüge nach Cuyo Island hatten wir schon vorab gebucht, da  die Insel Cuyo nur dreimal wöchentlich angeflogen wird. Die einzig andere Möglichkeit wäre eine 14 stündige (kann aufgrund des Wetters nach oben Abweichen) Fährenfahrt gewesen. Allerdings mit Kitegepäck die deutlich günstigere Variante.

Wir beide schienen noch etwas in Gedanken versunken zu sein, nochmals wiederholt die Stewardess, wir mögen ihr bitte folgen. Josés Gesichtsausdruck kann ich in diesem Moment noch nicht wirklich deuten. Ist es Freude, Angst oder gar Panik?

Direkt vor Terminal 3 steht ein Minibus, 12 Sitze. Nachdem alle Passagiere eingestiegen sind, 10 an der Zahl, geht es ab über das Vorfeld. Neugierig suche ich unsere Maschine zwischen den großen Flugzeugen, kann sie erst nicht finden, entdecke sie dann aber abseits, am Rand des Flugfeldes.

Von Puerto Princesa nach Cuyo Island

Fliegen ist immer ein bisschen aufregend, aber in einer Cessna fliegt man ja dann doch nicht alle Tage. Wir haben Glück und ergattern die vordersten Zwei von Drei Sitzen. Im rein gehen sehen wir unsere Kitebag im hinteren Teil der Cessna. Gottseidank, unsere Kite Equipment ist auf jeden Fall dabei. Glücklich und zufrieden lasse ich mich in meinen Sitz nieder, während José ganz ungeduldig hin und her rutscht – sein erster Flug mit einer solch kleinen Maschine.

Die junge Pilotin und ihr Co-Pilot sitzen schon im Flugzeug, direkt vor uns. Sie scheint ebenso aufgeregt zu sein wie José, unruhig dreht sie immer wieder an irgendwelchen Knöpfen herum, stellt ihre Sonnenblende ein oder streicht sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Auch José nimmt die Bewegungen der Pilotin wahr und deutet sie ähnlich wie ich.

Nach einer kurzen Begrüßung aus dem Cockpit geht es los, wir rollen. Die Triebwerke der kleinen Propellermaschine brummen. José presst die Nase an das Fenster und ich versuche mich durchs Filmen und Fotografieren etwas abzulenken.

Der Start – es geht los

Während das Flugzeug auf der Startbahn beschleunigt übernimmt auf einmal der Copilot den Gashebel. Während ich mir den Kopf darüber zerbreche, warum der Copilot das Steuer übernommen hat, wilde Vorstellungen aus meinem Kopf zu vertreiben versuche, sind wir schon in der Luft. Was ich als Laie erkennen kann, zeigt der Radar nichts Außergewöhnliches, zumindest blinkt nichts oder sendet irgendwelche Signale.

Nachdem mein Puls sich wieder gefangen hat, meine Schnappatmung sich wieder normalisiert hat, kann ich beobachten wie die Zahl auf dem Höhenmesser langsam ansteigt. Komischerweise fühle ich den Druck, der sich in meinem Trommelfell normalerweise ausbreitet kaum. Vielleicht einfach deshalb, weil wir sehr viel langsamer an Höhe gewinnen.

Cuyo auf den Philippinen, Flug mit einer Cessna

Nachdem hier und da Bilder, von den an uns vorbeiziehenden blau-grün-türkisfarbenen Inseln gemacht sind, schlafen die meisten Fluggäste. José und ich dagegen genießen noch ein bisschen die Aussicht und beobachten die verschiedenen Instrumente. Die meisten Fragen zu den einzelnen Schaltern, Knöpfen und Knüppeln kann mir José beantworten. Die Frage woher er das alles weiß spare ich mir.

Unter uns ziehen kleine Inseln mit vorgelagerten Riffen vorbei, alles potentielle Tauch- und Kitespots. Welches ist denn nun Cuyo Island? Laut dem „Navigationsgerät“ das ich von meinem Platz aus sehe, müssten wir bald da sein, zumindest lese ich „Cuyo“ nun schon auf dem Bildschirm.

Cuyo auf den Philippinen, Flug mit einer Cessna

Die Aussicht auf palmenbewachsene Inseln mit weißen Sandstränden und Wasser ist einfach traumhaft! Alle paar Meter scheint das Wasser seine Farbe zu ändern. Auf einmal kommt Unruhe auf. Hier und da wird getuschelt. Und da sehe ich sie die unverwechselbare sichelförmige Sandbank! Wir sind da!

Cuyo auf den Philippinen, Flug mit einer Cessna

Die Landung

Nachdem ich gefühlt eine Ewigkeit, zugegebenermaßen etwas verzweifelt, nach einer Landebahn Aussicht halte, steuern wir nun direkt auf ein Stück Rasen zu. Nur die Abriebspuren im Gras lassen vermuten, dass es sich hierbei um die Landebahn handelt. Keine Lichter oder Markierungen, keine anderen Flugzeuge, noch nicht mal ein anderes Auto oder Fahrzeug, geschweige denn ein Gate – nichts.

Keine 5 Minuten später stehen wir putzmunter auf der grünen Wiese und machen ein Erinnerungsselfi, das erste Bild auf der kleinen Insel Cuyo Island.

Alle Beiträge zu unserer Reise auf die Philippinen findest du hier: Philippinen – Visayas

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Optimistische, sportbegeisterte & sture Trotzdem-Macherin. Seit ich 2012 das erste Mal meinen Rucksack gepackt habe, bin ich zum Reise-Suchti mutiert. Immer auf der Suche nach dem Neuen und Unbekannten.

8 Comments

  1. Sehr schön Beschrieben. Genauso habe ich meinen Flug nach Caticlan in Erinnerung. 10 Leute, Graspiste zum Landen, keine Gepäckausgabe…war vor gefühlten 1000 Jahren. Wird wohl auch Cuyo so ergehen, was ich inständig nicht hoffe. Liebe Grüsse, Urs

    • Vielen lieben Dank Urs.
      Ja das wird vermutlich der Lauf der Dinge sein, sehr sehr schade.

  2. Wow, das klingt echt abenteuerlich! Ruckelt sicher ganz schön in so einer kleinen Maschine. Würde mich als Aviophobin zumindest sehr viel Überwindung kosten, da einzusteigen. Ich fliege sonst nur mit anerkannten Fluglinien.^^ Aber der Ausblick sieht toll aus und die Insel war es ja bestimmt auch.
    Liebe Grüße
    Julie

    • Liebe Julie,

      das kann ich auch sehr gut nachvollziehen, auch für mich – die eigentlich 0 Flugangst hat – war es ziemlich aufregend 🙂

      Viele Grüße
      Isa

  3. Wie geil ist das denn bitte? Ich hab beim Lesen jetzt direkt mitgezittert. Das muss ein unglaubliches Erlebnis sein, mit so einer kleinen Maschine zu fliegen – und dann noch auf einer Wiese zu landen! Ich hoffe, ich komme auch mal in den Genuss eines solchen Fluges. Vor allem, dass man den Piloten da so bei der Arbeit zusehen kann, finde ich genial. Was mich aber dennoch interessiert: Wieso kennt José denn nun wirklich diese Knöpfchen? Ich hätte ihn wohl ausgequetscht wie eine Zitrone 😀 Lg Barbara

    • Hach, es war so aufregend und wunderbar zugleich. Ein wirkliches Erlebnis!
      Tja, das ist eine gute Frage – José ist einfach so fasziniert von allem was fährt & fliegt. Und wenn seine Augen es mitmachen würden, hätte er neben dem Bootsführerschein sicherlich auch einen Flugschein 🙂

      Sei lieb gegrüßt!

      Isa

  4. Das sieht nach einem wirklich tollen Erlebnis aus 🙂 ich würde das auch gerne einmal machen, jedoch befürchte ich, dass ich am Ende doch zu viel Angst hätte. Vielleicht ergibt sich ja irgendwann einmal die Gelegenheit 🙂

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