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Tauchen auf Madeira (Gastbeitrag)

Tauchen auf Madeira stand lange nicht auf meiner Liste der Top-Tauchziele. Ich dachte an die Malediven, Ägypten oder Thailand, aber Madeira? Das änderte sich schlagartig, als ich zum ersten Mal in das kristallklare Wasser rund um die Insel eintauche. Zwischen atemberaubenden Lavaformationen, riesigen Zackenbarschen und versunkenen Wracks entdeckte ich eine völlig neue Welt – rau, unberührt und voller Überraschungen. In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf meine persönlichen Tauchgänge vor Madeira, zeige dir die besten Tauchspots der Insel und gebe dir wertvolle Tipps, falls du selbst in dieses einzigartige Unterwasserparadies abtauchen möchtest. Lass dich inspirieren – vielleicht wird Madeira auch für dich zum neuen Geheimtipp.

Tauchen auf Madeira

Anreise nach Madeira – So kommst du entspannt ins Tauchparadies

Meine Reise nach Madeira begann – wie bei den meisten – mit einem Flug nach Funchal (FNC), dem einzigen internationalen Flughafen der Insel. Madeira liegt mitten im Atlantik, aber die Anreise ist überraschend unkompliziert, wenn man ein paar Dinge beachtet.

Flug nach Madeira – Direkt oder mit Zwischenstopp?

Ich hatte das Glück, einen Direktflug zu ergattern – und das kann ich nur empfehlen! Direktflüge gibt es je nach Saison von Deutschland, Österreich und der Schweiz aus mehreren Städten, darunter:
Frankfurt, München, Düsseldorf, Zürich & Wien

Falls du keinen Direktflug findest, ist Lissabon oder Porto die beste Option für einen kurzen Zwischenstopp. Die Flüge von dort nach Madeira dauern nur ca. 1,5 Stunden und TAP Air Portugal hat oft gute Verbindungen.

Vom Flughafen zur Unterkunft – Mietwagen oder Shuttle?

Der Flughafen Funchal liegt nur etwa 20 Minuten von der Stadt entfernt, aber wenn du planst, verschiedene Tauchspots zu besuchen, lohnt sich ein Mietwagen.

🚗 Mietwagen:

  • Perfekt für flexible Tagesausflüge
  • Wichtig: Automatikautos sind selten und teurer!
  • Enge Straßen & steile Anstiege – nichts für schwache Nerven

🚌 Shuttle oder Taxi:

  • Viele Hotels & Tauchbasen bieten Transfers an
  • Ein Taxi nach Funchal kostet ca. 30–35 €

Meine persönlichen Taucherfahrungen auf Madeira

Als ich das erste Mal nach Madeira gereist bin, hatte ich das Tauchen zwar im Hinterkopf, aber nicht als meine oberste Priorität. Ich wusste, dass die Insel eher für spektakuläre Klippen und Wanderungen bekannt ist. Doch was ich unter Wasser entdeckte, hat mich überrascht – Madeira hat eine beeindruckende Unterwasserwelt, die ich so nicht erwartet hatte.

Erwartungen vs. Realität – Ein sanfter Start und dann das große Abenteuer

Am ersten Tag wollte ich mich erst einmal ans Wasser gewöhnen und entschied mich, direkt vom Strand in Funchal zu starten. Ich hatte keine großen Erwartungen – doch schon beim Schnorcheln konnte ich zahlreiche bunte Fische entdecken.

Tauchen Madeira

Da ich zuvor einen Schnorchelmasken Test in heimischen Gewässern gemacht hatte, war ich gespannt, wie sich meine Ausrüstung in realen Bedingungen schlägt. Madeira hat an vielen Stellen kristallklares Wasser, sodass eine gute Maske hier wirklich den Unterschied macht. Ich war positiv überrascht, wie viel mehr ich mit einer hochwertigen Schnorchelmaske entdecken konnte – selbst kleine Details wie die leuchtenden Farben der Fische kamen perfekt zur Geltung.

Tauchen auf Madeira

Dieses erste kleine Abenteuer machte mich noch neugieriger auf das, was unter der Oberfläche auf mich wartete.

Am nächsten Tag war es dann so weit: Mein erster richtiger Tauchgang im Garajau Naturreservat. Ich hatte mich auf ein paar Felsen und kleinere Fische eingestellt – aber dann tauchte plötzlich ein riesiger Zackenbarsch auf, mindestens 1,5 Meter lang und absolut furchtlos. Er kam so nah, dass ich fast instinktiv zurückwich. Doch schnell wurde klar: Diese Giganten sind neugierig und an Taucher gewöhnt. Dieses Erlebnis war der perfekte Einstieg in eine Tauchreise, die mich noch mehr überraschen sollte.

Tauchen auf Madeira: Meine schönsten Tauchgänge auf Madeira

In meiner kurzen Zeit auf der Insel konnte ich einige tolle Orte entdecken – hier findest du meine Highlights:

Garajau Naturreservat – Zackenbarsche hautnah

Mein absoluter Lieblingsspot! Die riesigen Zackenbarsche sind an Taucher gewöhnt und schwimmen direkt auf dich zu. Ich hatte Gänsehaut, als einer neben mir schwebte und mich mit seinen großen Augen musterte. Es war beeindruckend, wie entspannt und neugierig diese Giganten sind – fast so, als würden sie den Taucher selbst beobachten.

Tauchen auf Madeira

Ein weiteres Highlight hätte die Begegnung mit einer Mönchsrobbe sein können. Auf der benachbarten Insel Ilhas Desertas lebt eine der letzten Populationen dieser seltenen Tiere. Manche Taucher haben das Glück, eine dieser scheuen Robben unter Wasser zu sehen – leider zählte ich nicht dazu. Ich hatte gehofft, vielleicht beim Bootsausflug dorthin eine erspähen zu können, doch sie zeigten sich nicht. Das gibt mir aber nur einen weiteren Grund, nach Madeira zurückzukehren – vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal! 🦭

Ponta de São Lourenço – Lavaformationen und Strömungstauchen

Dieser Tauchplatz war definitiv herausfordernder als die anderen, da die Strömungen hier teils sehr stark sind. Doch genau das machte den Tauchgang besonders spannend. Während ich mich von der Strömung treiben ließ, öffnete sich vor mir eine faszinierende Landschaft aus Lavaformationen, mit Bögen, Überhängen und tiefen Spalten. Das Lichtspiel zwischen den Felsen war beeindruckend, und plötzlich tauchte ein kleiner Schwarm Barrakudas auf, die in perfekter Formation durch das Wasser glitten. Dieser Spot ist nichts für Anfänger, aber wer Strömungstauchen liebt, wird hier ein echtes Abenteuer erleben.

Tauchen Madeira

Herausforderungen beim tauchen auf Madeira: Was du wissen solltest

Nicht alles war einfach – Madeira ist kein typisches „Entspannt-im-Riff-Tauchen“-Ziel. Hier gibt es oft Strömungen, teils starke Winde und das Wasser ist nicht immer badewannenwarm.

💨 Strömungen:

  • Vor allem an exponierten Stellen wie Ponta de São Lourenço können sie heftig sein. Ein guter Guide ist Pflicht!

🌡 Temperaturen:

  • Ich bin eher tropische Gewässer gewohnt – 19°C im Winter sind für mich kalt! Ein 5 mm Neoprenanzug war nötig, aber nach dem ersten Kälteschock war es auszuhalten.

🎒 Ausrüstung:

  • Ich hatte meine eigene Maske und meinen Atemregler dabei, aber die Leihausrüstung war im Großen und Ganzen in Ordnung. Madeira hat einige gut ausgestattete Tauchbasen.

Häufige Fragen

Brauche ich einen speziellen Tauchschein für Madeira?

Nein, ein reguläres Open Water Diver (OWD)-Zertifikat reicht für die meisten Tauchplätze aus. Für tiefere Wracks oder anspruchsvollere Strömungstauchgänge ist ein Advanced Open Water (AOWD) oder höher empfehlenswert.

Kann man auf Madeira das ganze Jahr über tauchen?

Ja, Madeira ist ein Ganzjahres-Tauchziel! Die beste Zeit ist von Juni bis Oktober, wenn das Wasser wärmer ist (22–25 °C) und die Sichtweiten am besten sind.

Wie ist die Sicht unter Wasser?

Die Sichtweite beträgt meist 20 bis 30 Meter, kann aber je nach Wetter und Strömung variieren. Besonders klare Bedingungen gibt es an Wracks und geschützten Buchten.

Sollte ich meine eigene Tauchausrüstung mitbringen?

Die meisten Tauchbasen auf Madeira bieten hochwertige Leihausrüstung an. Falls du eigene Ausrüstung mitbringst, solltest du die Gepäckbestimmungen der Airline vorher checken.

Kann man auf Madeira auch Schnorcheln?

Definitiv! Funchal, Reis Magos und Garajau sind großartige Schnorchelspots mit bunten Fischen und gelegentlich sogar Oktopussen. Eine gute Schnorchelmaske kann hier den Unterschied machen!

Mein Fazit: Lohnt sich Tauchen auf Madeira?

Definitiv lohnt sich Tauchen auf Madeira, klares ja! Madeira hat mich mit seiner rohen, unberührten Unterwasserwelt überrascht. Es gibt keine Korallenriffe, aber dafür beeindruckende Lavaformationen, Wracks und große Fische. Wer auf Großfisch-Action steht und Lust auf ein etwas anspruchsvolleres Taucherlebnis hat, wird hier glücklich.

Würde ich wiederkommen? Absolut! Beim nächsten Mal hoffe ich eine Robbe oder vielleicht sogar Delfine zu sehen.

Über Marlon

Ich bin Marlon, leidenschaftlicher Taucher, AOWD-zertifiziert und immer auf der Suche nach den spannendsten Unterwasserwelten. In den letzten Jahren habe ich bereits an einigen der besten Tauchspots weltweit abgetaucht – von tropischen Riffen in Asien bis hin zu faszinierenden Wracks im Mittelmeer. Doch Madeira hat mich mit seiner wilden, unberührten Unterwasserlandschaft besonders beeindruckt.

Auf meinem Tauchblog tauchliebe.de teile ich meine Erfahrungen, teste Tauchausrüstung und gebe Tipps für die schönsten Tauchplätze weltweit.

Tauchen auf Madeira

Lesetipp:

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Optimistische, sportbegeisterte & sture Trotzdem-Macherin. Seit ich 2012 das erste Mal meinen Rucksack gepackt habe, bin ich zum Reise-Suchti mutiert. Immer auf der Suche nach dem Neuen und Unbekannten.

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