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Vollzeit Vanlife: Warum, wieso, weshalb?

Vollzeit Vanlife: heute wird’s privat! Wer mich kennt oder schon eine Zeit lang verfolgt, der weiß, immer mal wieder gibt es hier auf lustloszugehen einen etwas privateren Beitrag. Heute ist wieder einer dieser Tage – offen, direkt und privat, ganz ohne den SEO Hintergrund – herrlich, zumindest als Verfasser. Ob und wie weit das für euch interessant ist bleibt abzuwarten 🙂

Kitesurfen und Campen an der Ostsee, Saaler Bodden. Vollzeit Vanlife

Was bedeutet Vanlife eigentlich?

Wörtlich übersetzt bedeutet “Vanlife” so viel wie: Leben im Van, also im Wohnmobil, Kastenwagen oder in einem anderen Fahrzeug. Allerdings werden in den Social Medias auch oft kürzere Auszeiten oder Urlaubsreisen mit dem Kastenwagen unter dem Oberbegriff Vanlife geführt. Grundlegend wird der Begriff Vanlife häufig auch als Synonym für ein Lebensgefühl verwendet: Unabhängigkeit, Freiheit und digitales Nomadentum werden oft mit Vanlife verbunden. Der Begriff wird aber in sozialen Medien auch einfach als Bezeichnung für Urlaub mit dem Wohnmobil, eine Auszeit mit dem Kastenwagen oder für einen Ausflug mit dem Bulli verwendet.
Genau deshalb sollte man unter „fulltime Vanlife“ bzw. Vollzeit Vanlife, Teilzeit Vanlife oder anderen Formen, wie dem Mieten eines Wohnmobils oder dem Lebensgefühl unterscheiden.

Vanlife ist schon fast eine Bewegung, viele wollen dazu gehören, ob sie nun ihre Wohnung aufgegeben haben, nur mal ins Camping reinschnuppern wollen oder gerade dabei sind einen Kastenwagen auszubauen. Ich miteingeschlossen, wenn ich das letzte Jahr Revue passieren lasse. Denn auch ich verbinde Vanlife mit Freiheit & Unabhängigkeit.

Vankauf, wie viel Platz brauche ich. 8 Tipps für die Kaufentscheidung. Vollzeit Vanlife

Vollzeit Vanlife, warum macht man so etwas?

Oft schmiedet man Pläne, perfektioniert diese bis ins letzte Detail und was bleibt ist schlussendlich der Plan, aber die Umsetzung scheitert. Ich selbst bin jemand der in der Vergangenheit sehr ehrgeizig an Plänen festgehalten hat, doch Corona hat mich dazu lernen lassen.
Denn durch die aktuelle Situation musste ich immer wieder umplanen und habe es irgendwann aufgegeben und beschlossen Dinge auf mich zukommen zu lassen und Situationen so zu nehmen wie sie kommen
Und genau so war es mit der Idee, Vollzeit in meinen Van Makani zu ziehen.

Makani – mein ganz persönliches Stückchen Freiheit

Als der Gedanke, sich einen Van anzuschaffen auf meiner Lieblingsinsel Fehmarn aufkam war das ausschließlich die Idee am Wochenende mobil zu sein, Kitesurfen zu fahren und das Bett immer dabei zu haben. Mein Sabbatical wollte ich mit Rucksack einmal quer durch die Welt machen.

Highlights auf der Insel Fehmarn. Gollendorf, hier kannst du nachts campen. Vollzeit Vanlife

Tja und nun, ca. 1,5 Jahre nach Anfang der Pandemie ziehe ich in meinen Van. Müde vom Hamsterrad und gespannt was da noch so kommt. Meine Wohnung stand die letzten 15 Monate mehr leer, als dass ich daheim war. Meine Rückzahlung an Nebenkosten deckt fast meinen Bedarf an Diesel und die Absprachen mit Nachbarn bzgl. Pflanzen gießen und Briefkasten leeren nerven nur noch.

Deshalb lag die Entscheidung nahe meine Wohnung aufzulösen und in den Van zu ziehen, auch schon vor dem offiziellen Start des Sabbat Jahres.

Gründe für das Vanlife

Ich glaube Gründe für ein Leben als Vanlifer gibt es viele, oft sind es aber auch persönliche Gründe. Für mich gab es keinen expliziten Grund, die Situation hat sich einfach ergeben, auch wenn ich schon lange ein abenteuerlustiger Weltenbummler bin, der immer auf der Suche nach dem Neuen und Unbekannten ist.

Wenn ich mit anderen „Vanlifern“ spreche, egal ob Teilzeit oder Vollzeit Vanlife, sind häufige Gründe:

  • Abenteuerlust.
  • Unabhängigkeit.
  • Raus aus dem Hamsterrad.
  • Neue Länder und Kulturen kennenlernen.
  • Geringere Lebenshaltungskosten bzw. andere als bei einer Mietwohnung.
  • Horizonterweiterung.
  • Materielles Einschränken und sich auf das Wesentliche zu beschränken.
  • Zu sich selbst finden oder sich besser kennenlernen.
  • Freiheit.
  • Mehr Zeit für Freizeit oder Hobbies, Dinge die Spaß machen.
Autark campen und wandern im schönen Schwarzwald

Ängste, Sorgen und Vorfreude

Es wäre schlicht gelogen wenn ich nicht auch die ein oder andere Thematik hätte die mir ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet. Die Wohnung aufzulösen und das eigene Hab & Gut größtenteils zu verkaufen ist der erste Schritt und teilweise ein echt verrücktes Gefühl. Hier waren glaube ich sowohl positive als auch negative Momente dabei. Denn eine Wohnungsauflösung ist doch nochmal eine andere Hausnummer als ein Umzug. Dann aber schlussendlich wirklich den nächsten Schritt zu gehen und sich auf ein paar Quadratmeter zu reduzieren – das wird spannend!

Dazu zählen z.B.

  • Das Leben auf engstem Raum.
  • Schlechtes Wetter und wenig Platz.
  • Das sog. „Reisetief“, das es früher oder später definitiv geben wird.
  • Alle möglichen technische Probleme am Van.

Aber ich versuche mich davon nicht abzuschrecken oder verunsichern zu lassen, es gibt ja doch immer wieder einen Weg oder eine Lösung. Dafür freue ich mich nun auf die positiven Dinge die da kommen werden. Ganz weit oben steht die Entdeckerlust und der Drang nach Freiheit & Unabhängigkeit.

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Wie geht es nun weiter mit Makani & mir?

Wir starten das zweite Halbjahr 2021 ins Vollzeit Vanlife. Bis mein Sabbatical beginnt vergehen dann noch weitere zwei Monate, im September ist es soweit und ich bin freigestellt bis 1. November 2022. Ideen für diese Zeit gibt es viele, konkrete Pläne aber keine. Überwintern würde ich gerne in Südspanien, aber auch Kapstadt kann ich mir als Winterdestination ganz gut vorstellen. Das muss ich aber etwas von der Lage bzgl. Covid-19 abhängig machen.

Tipps für die Vorbereitung bzw. To-Dos bevor du Vollzeit ins Vanlife starten kannst

Wer sich überlegt seine Wohnung oder Haus aufzulösen und Vollzeit in seinen Van zu ziehen, der hat vorab einiges zu bedenken und zu organisieren.
Einige Punkte, die ich teilweise gottseidank schon von meiner Liste streichen konnte, gebe ich Dir mal mit auf den Weg. Ein ausführlicher Beitrag folgt sicherlich noch.

  • Wohnsitz abmelden/ummelden?
  • Alle Verträge kündigen (z.B. Fitness Studio, Handy, sämtliche Abos, Strom, GEZ etc.)
  • Versicherungen stilllegen, kündigen oder ändern?
  • Krankenversicherung fürs Ausland.
  • Nachsendeauftrag Post – Digitaler Postkasten?
  • Wohnsitz auflösen: Verkauf oder Lagern von Möbeln.
  • Ausweisdokumente und Bankkarten auf Aktualität bzw. Ablaufdatum prüfen.
Schwarzwald. tolle Ausflugsziele - Mummelsee

Lesetipp:

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Optimistische, sportbegeisterte & sture Trotzdem-Macherin. Seit ich 2012 das erste Mal meinen Rucksack gepackt habe, bin ich zum Reise-Suchti mutiert. Immer auf der Suche nach dem Neuen und Unbekannten.

3 Comments

  1. Liebe Isa,
    Ich verfolge dein Projekt ganz spannend und finde es toll, wie du das Projekt Vanlife angehst. Ich habe großen Respekt vor dir, denn ich muss gestehen – so für eine längere Reise könnte ich mir das Vanlife gut vorstellen, aber im Alltag in einem Van zu leben – nee, da käme ich an meine Grenzen. Ich brauche da doch mehr Platz und vor allem meinen Rückzugsort. Im Moment bin ich in Portugal und hier gibt es enorm viele, die mit ihrem umgebauten Van unterwegs sind – irgendwann möchte ich solch eine Tour auch machen, aber gen Norden. Ich drücke dir die Daumen, dass Ende des Jahres wieder mehr Landgrenzen geöffnet sind – durch Afrika kommt man im Moment ja fast nur per Luft.
    Liebe Grüße von Miriam

  2. Huhu,

    ich liebe es ja im Wohnwagen Urlaub zu machen und zu übernachten, aber ich weiß nicht, ob ich dort auch wohnen könnte. Okay, man hat alles was man benötigt, aber alles auf engen Raum. Ich glaube man muss dafür sein altes Leben etwas hinter sich lassen und auch die Sachen minimieren die man benötigt. Hut ab vor deiner Entscheidung 🙂

    LG Steffi

  3. Chauffeur Frankfurt Reply

    Danke für den Einblick in dieses Thema. Ich finde das Thema Van-Leben momentan sehr interessant und lese mir in letzter Zeit immer mehr Beiträge dazu durch. Vielleicht wird es ja nochmal was mit dem eigenen Urlaubs-Van. Über einen Vollzeit-Van müsste ich nochmal genauer nachdenken … 🙂 Viele Grüße

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