Klettersteige in Spanien gibt es eine ganze Menge. Andalusien hat nicht nur wunderbare Strände, sehenswerte Städte und tolle Landschaften zu bieten. Andalusien, die Gegend rund um Malaga und Granada ist auch bei Kletterern, Wanderern und Naturliebhabern beliebt. Ich war 14 Tage in dieser Gegend unterwegs, immer auf der Suche nach tollen Klettersteigen und neuen Abenteuern. Im folgenden Beitrag möchte ich Dir ein paar echt tolle Klettersteige rund um Malaga vorstellen, die nicht nur jede Menge Spaß machen, sondern dich vielleicht auch teilweise an deine körperlichen und mentalen Grenzen bringen. Außerdem ist so ein Ausflug ins Inland Andalusiens auch eine echte Bereicherung, auch für absolute Wasser- und Strandliebhaber – versprochen!
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Für mich war Tarifa der Ausgangspunkt für den Besuch von Klettersteigen in Spanien. Von Tarifa ging es dann einmal in Richtung Granada und von dort, praktisch im Kreis, auch wieder zurück. Natürlich können die Klettersteige je nach Reiseroute und Schwierigkeitsgrad anders angeordnet werden.
Via Ferrata Benalauria, ca. 60 km von Estepona, (Schwierigkeit: KS 2)
Anfahrt und Einstieg
Nachdem ich die Nacht am Mirador del Genal stand, waren es von dort nur noch rund 5 km bis zum Klettersteig. Geparkt habe ich den Van unten an der Hauptstraße (36.5947144, -5.2726828). Zwar ist etwas weiter oben noch ein kleiner Platz an dem man sein Auto abstellen könnte, allerdings hielt ich die Strecke für zu steil, für große Autos oder Vans.
Vom Parkplatz an der Hauptstraße benötigst du ca. 15-20 Minuten bis zum Einstieg (36.598983, – 5.277133). Es schlängelt sich ein recht steiler Weg den Berg hinauf. Nach ca. 5 Minuten Fußmarsch ist auf der rechten Seite eine Infotafel und auf der linken Seite Platz für zwei bis drei kleine Autos.
Der Einstieg befindet sich etwas versteckt am Berg, deshalb gib am Besten die oben stehenden Koordinaten direkt über Maps ein (Der Einstieg des zweiten Klettersteiges Benadalid ist noch weiter um den Berg herum.)
Der Klettersteig
Der Klettersteig ist für Anfänger machbar und für Erfahrene ein Spaß. Ich würde 40-60 Minuten am Klettersteig “Via Ferrata Benalauria einplanen. Für mich war es der erste Klettersteig, den ich in 50 Minuten gemeistert habe. Nachdem ich nach einigem Suchen den Einstieg gefunden habe bin ich recht schnell mit einer tollen Aussicht belohnt worden. Der Klettersteig ist übersichtlich, die Tritte nicht zu schwer, die Abstände zum Einhaken recht kurz. Das Einzige, was einem als Neuling vielleicht ein wenig Angst machen könnte sind die beiden 2-Seil-Brücken (10m und 7m). Aber auch diese lassen sich mit ein bisschen Mut recht einfach bezwingen.
Oben angekommen hat man eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Berge.
Abstieg
Am Plateau geht man direkt nach den ersten Pinienbäumen nach links, sucht dort die Steinmännchen und folgt diesen. Insgesamt dauert der Abstieg ca. 20-30 Minuten.
Via Ferrata El Tajo de Ronda, ca. 60 km von Marbella, (Schwierigkeit: KS 1)
Anfahrt und Einstieg
Ich parke den Van in einer Seitenstraße (36.742001, -5.159220) unterhalb der Stadt, aber recht nah am Zentrum. Hier ist genug Platz und einige andere Camper bleiben hier wohl auch über Nacht. Ronda ist auch für Nicht-Kletterer einen Besuch wert. Wer Lust hat auf einen kleinen, recht netten Klettersteig mit toller Aussicht, der sollte seinen Klettergurt auf jeden Fall einpacken.
Am Mirador de Maria geht es die Stufen runter in Richtung Aussichtspunkt “Mirador Puente” – dort befindet sich der Ausstieg des Klettersteiges “Via Ferrata El Tajo”. Von hier sind es ca. 10 Minuten weiter die Treppen hinunter zum Einstieg (36.7393317, -51683345).
Der Klettersteig
Je nach Können benötigt man für den Steig 15-20 Minuten. Der Klettersteig ist absolut anfängerfreundlich und ohne große Herausforderungen.
Ausstieg
Nach ca. 20 Minuten kommst du wieder am Aussichtspunkt “Mirador Puente” raus. Von hier benötigst du ca. 10 Minuten bis du oben auf der großen Brücke, dem Wahrzeichen der Stadt stehst.
Via Ferrata de Archidona / Ferrata Virgen de Gracia, 64 km von Málaga, (Schwierigkeit: KS 3)
Anfahrt und Einstieg
Bis ich diesen Klettersteig gefunden habe verging ein wenig Zeit. Allerdings mehr auf Grund des Vans, mit dem der ein oder andere Weg nicht befahrbar ist. Der Eintrag in Google ist hier aber dennoch eine gute Navigationsadresse (37.102300, -4.387400). Schlussendlich haben ich es aber hoch geschafft und haben dort sogar eine Nacht verbracht. Direkt am Klettersteig kann man parken. Wer die Nacht dort verbringen will sollte aber Auffahrkeile mitbringen.
Der Klettersteig
Bis auf wenige Passagen ist der Klettersteig mit ein bisschen Geschick und Technik gut zu erklettern. Es gibt außer ein paar wenigen kleinen Überhängen und einer 30m Seilbrücke nichts Unerwartetes. Die Dauer würde ich mit 100-120 Minuten angeben, je nach Level.
Abstieg
Nicht sicher, ob das der richtige oder offizielle Weg ist, steige ich über die Mauer 1-2 Meter hinab. Immer mit Blick auf den Parkplatz schlage ich mir mehr oder weniger den Weg frei bis ich auf einen Trampelpfad stoße, der mich zurück zum Parkplatz führt. Insgesamt dauert der Abstieg ca. 15 Minuten.
Via Ferrata Fuente Vieja, ca. 38 km von Granada, (Schwierigkeit: KS 1-4)
Anfahrt und Einstieg
Der Klettersteig liegt ca. 38 km entfernt von Granada und ist super einfach über den Google Eintrag zu erreichen. Allerdings lohnt sich die Anfahrt meiner Meinung nach nur wenn man sowieso in der Gegend ist oder man vorhat den Klettersteig „Pueblos de Moclin“ auch zu absolvieren. Man kann direkt am Klettersteig parken.
Der Klettersteig
Es fühlt sich entgegen der sonstigen Klettersteige eher an wie ein Kletterpark für Groß und Klein. Es gibt verschiedene Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die sich auch miteinander kombinieren lassen.
Abstieg
Da ich direkt gegenüber des Klettersteiges geparkt habe kostet mich der Abstieg gerade mal 2-3 Minuten.
Via Ferrata Pueblos de Moclin, ca. 37 km von Granada, (Schwierigkeit: KS 2)
Anfahrt und Einstieg
Auch dieser Klettersteig ist super einfach über den Google Eintrag zu erreichen. Hier gibt es einige wenige Parkplätze direkt am Klettersteig. Theoretisch kann man hier bestimmt auch übernachten, allerdings liegen die Parkplätze direkt an einer (wenig befahrenen) Straße.
Der Klettersteig
Leider konnte ich den Klettersteig “Via Ferrata Pueblos de Moclin” auf Grund von schlechten Wetterverhältnisse nicht machen. Dennoch war ich dort und der Klettersteig sieht echt vielversprechend aus.
Via Ferrata John Hogbin, ca. 70 km von Granada, 80 km von Málaga, (Schwierigkeit: KS 2-5)
Anfahrt und Einstieg
Auch hier ist der Google Eintrag eine gute Navigationsadresse. Die letzten 5 km sind etwas schmal, aber der Feldweg ist okay, mit Ausnahme einiger Schlaglöcher. Die Auffahrt zum Parkplatz (37.0016316, -4.1359526) ist etwas steil, aber machbar. Von hier sind es ca. 5 Minuten bis zum Einstieg (36.9996536, -4.1342829) in den Klettersteig.
Der Klettersteig
Es gibt zwei Einstiege in den Klettersteig und verschiedene Routenoptionen. Mir kam es ein wenig wie ein großer Abenteuerspielplatz für Erwachsene vor. Wie schon erwähnt kann man hier zwischen vielen verschiedenen Routen wählen, viele Elemente auch überspringen (z.B. Zipline, Hängeleiter) und sich somit seinen eigenen Schwierigkeitsgrad schaffen. Deshalb kann man hier die Dauer auch nicht benennen, diese kann individuell bestimmt werden. Außerdem gibt es mehrere Notausstiege.
Abstieg
Es gibt mehrere Wege die wieder zum Parkplatz führen, super einfach zu finden und sogar mit Stahlseil. Je nachdem von welcher Stelle aus man den Abstieg beginnt sollte man 5-15 Minuten einplanen.
Via Ferrata de la Pita, ca. 50 km von Málaga, (Schwierigkeit: KS 5)
Der Klettersteig liegt ca. 70 km entfernt von Málaga. Da wir mit zwei großen Vans unterwegs waren haben wir hier abgebrochen. Die Anfahrt zum Klettersteig wollten wir unseren Vans nicht zumuten.
Einen Tag später habe ich mit einem spanischen Pärchen gesprochen, die mir erzählt haben, dass es machbar wäre direkt zum Klettersteig zu fahren. Sie haben es sogar mit dem Wohnmobil geschafft.
Ein kleines Feedback von den Beiden:
Ein kurzer aber sehr anstrengender Klettersteig, den man nicht unterschätzen sollte. Unbedingt Rastschlingen mitnehmen um ab und an mal eine Pause einlegen zu können, auch wenn man damit nie wirklich gemütlich stehen kann. Es gibt auf diesem Klettersteig keinen Notausstieg. Wer im zweiten Überhang Probleme bekommt, muss den ersten Überhang wieder herunter klettern.
Via Ferrata de Hondonero “La Bola”, ca. 45 km von Málaga (Schwierigkeit: KS 1)
Anfahrt und Einstieg
Das Parken direkt am Klettersteig ist möglich, auch mit dem Wohnmobil. Ich habe unten am Aussichtspunkt“Ermita de la Virgen del Rosario” geparkt – von dort ist es ca. 1 Stunde Fußmarsch. Wer sich traut fährt nach oben. Vom offiziellen “Ferrata Wegweiser“ sind es ca. 10-15 Minuten bis zum Einstieg. Erst geht es einen kleinen Waldweg entlang, dann links um den Berg und schlussendlich ist ein wenig Geschickt beim Überklettern der großen Felsen gefragt.
Der Klettersteig
Für mich persönlich war es eher K2, da ich immer davon ausgehe, dass K1 für jeden Anfänger und Neuling gut machbar sein sollte. Auch diese Ferrata ist für Anfänger geeignet, aber sie ist eben nicht die einfachste Route, auch wenn es keine großen Herausforderungen gibt, außer vielleicht das steile Stück gleich zu Anfang. Kaum Überhang, keine Brücken oder Ziplines, aber ein wenig Ausdauer.
Ich habe den Klettersteig in 20 Minuten gemeistert.
Abstieg
Der Weg zurück dauert ca. 15 Minuten und ist ähnlich zu dem des Einstieges.
Via Ferrata Benaoján, ca. 75 km von Marbella, (Schwierigkeit: KS 3)
Dieser Klettersteig ist zwar in Google verzeichnet, allerdings nicht aufzufinden. Zwar habe ich einen kleinen Klettersteig (eher für Kinder geeignet) gefunden, aber sonst nur ein Klettergebiet, also keinen Klettersteig. Leider habe ich keinen Einheimischen getroffen den wir hätten fragen können. Zum Glück ist der Klettersteig Montejaque nur 5 Fahrminuten entfernt.
Via Ferrata Montejaque, ca. 77 km von Marbella, (Schwierigkeit: KS 3)
Anfahrt und Einstieg
Der Parkplatz am Friedhof (36.7403044, -5.2440861) ist recht einfach zu finden und auch mit großen Fahrzeugen gut zu erreichen.
Es gibt zwei verschiedene Einstiege bzw. Möglichkeiten den offiziellen Einstieg zu erreichen:
- Man geht die Straße ein Stück runter und beim Einsiedlerhof biegt man links ab (36.7368085; -52461755). Dort geht man über den Hof (Privatgrundstück, ggf. einfach fragen falls jemand in der Nähe ist, uns ist niemand begegnet) und geradeaus auf den Felsen zu. Dort sieht man auch schon das Schild und den Einstieg (36.7366334, -5.2433414). Bis zum Einstieg dauert es ca. 10 Minuten.
- Man geht vom Parkplatz Richtung “Ermita de Montejaque” von dort führt ein Weg rechts an der kleinen Kapelle vorbei. Man läuft dann zwischen den Felsen entlang ein ganzes Stück recht steil nach unten, teilweise mit der Möglichkeit sich zu sichern. Ihr seht hier auf dem Weg auch die 72m lange Zipline unter der ihr hindurch lauft. Hier seid ihr ca. 30-45 Minuten unterwegs.
Der Klettersteig
Wow der Klettersteig hat es definitiv in sich. Er kann in drei Teile aufgeteilt werden, wobei ein Ausstieg nur vor der Zipline, also sprich nach dem ersten langen Aufstieg empfehlenswert ist. Ich persönlich würde den Klettersteig eher als K4 einstufen da er mental schon echt einiges abverlangt.
Teil 1
Das erste Stück besteht aus etwas über 90 Metern, senkrecht nach oben. Aus meiner Sicht gibt es ein paar kleine aber nicht sehr schwer zu überwindende Überhänge, bis auf Einen. Dieser erfordert ein wenig Kraft, Geschick und/oder Technik. Es gibt zudem 2 Stellen bei denen es über Felsen weitergeht, alles aber gut machbar.
Teil 2: Zipline
Oben angekommen geht es via Zipline weiter auf die andere Seite.
Achtung: hier befindet sich auch ein “Notausstieg”, solltet ihr hier aussteigen wollen, haltet euch links von der Zipline am Felsen und folgt dem Weg zwischen den beiden Felsen, in Richtung Norden. Folgt dem Trampelpfad und kommt nach ca. 15-20 Minuten an der “Ermita de Montejaque” an. Von dort folgt ihr dann dem Zickzack Weg hinunter zum Parkplatz am Friedhof.
Teil 3
Es geht nochmal 95 Meter senkrecht nach oben, mit 2-3 Überhängen. Auch wenn der zweite Aufstieg meiner Einschätzung nach nicht ganz so anstrengend ist, fordert dieser mentale Fitness. Außerdem kann es hier dann auch zu Ermüdungserscheinungen kommen.
Insgesamt ist man auf dieser Route 60-80 Minuten unterwegs. Allerdings lohnt es sich vor der Zipline eine Pause zu machen bevor es dann das zweite anstrengende Stück hoch geht. Hier habt ihr schon eine echt schöne Aussicht und genügend Platz.
Abstieg
Der Abstieg dauert ca 30-40 Minuten und geht auch wieder an der “Ermita de Montejaque” vorbei.
Ferrata Sierra del Hacho / El Hacho, ca. 50 km von Estepona, (Schwierigkeit: KS 3)
Anfahrt und Einstieg
Vom Parkplatz (36.5309130, -5.3483489) geht es steil den Berg hinauf. Man kann sich eigentlich nicht verlaufen, da die Strecke gut ausgeschildert ist. Der Weg bis zum Einstieg dauert ca. 20 Minuten und direkt am Einstieg (26.5273833, -5.3495000) muss man ein Tor öffnen, dieses bitte auch wieder schließen.
Der Klettersteig
Das erste Stück ist recht anstrengend aber bis auf einen Übergang gibt es nichts all zu Aufregendes. Danach geht es über die 84 Meter lange Seilbahn auf die andere Seite. Hier solltet ihr darauf achten euren Pulley (für die Zipline) doppelt zu sichern, da der Ausstieg aus der Seilbahn nicht ganz so einfach ist. Wer keine Lust hat die 80 Meter in luftiger Höhe hinter sich zu bringen, der kann die Zipline auch umgehen, dauert ca. 5-10 Minuten extra.
Danach gehts noch ein Stück weiter, rund 60 Meter mit immer wieder kleineren und einem größeren Überhang. Deshalb bietet es sich vielleicht an nach der Seilrutsche eine kleine Pause mit fantastischer Aussicht zu genießen.
Und dann kommt sie, eine echte Herausforderung. Aus dem Überhang heraus geht es auf eine hängende Leiter, die sobald man sie belastet ebenfalls in den Überhang geht, wahnsinnig anstrengend. Aber auch hier gibt es einen Weg um den Felsen herum, die Leiter muss also nicht absolviert werden. Ab hier geht es die letzten knapp 80 Meter über größere Steinformationen. Insgesamt war ich ca. 80 Minuten unterwegs.
Abstieg
Der Weg hinunter, einmal rund um den Fels, immer den Steinmännchen nach führt mich über Stock und Stein. Nach ca. 45 Minuten gelange ich wieder an den kleinen Parkplatz. Auf dem Weg nach unten sehe ich immer wieder Schilder mit Ferrata IV und durchqueren auch ein eingezäuntes Gelände, aber auch immer wieder Wege, die mit einer rot-weißen Markierung gekennzeichnet sind.
Klettersteige in Spanien, ein grandioses Erlebnis!
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