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Motorradausflug von Cambridge zur Coromandel-Halbinsel – Ein unvergessliches Abenteuer (Gastbeitrag)

Eine Motorradtour durch Neuseeland ist immer ein besonderes Erlebnis, aber die Fahrt von Cambridge zur Coromandel-Halbinsel gehört definitiv zu den Highlights. Diese Strecke bietet eine Mischung aus kurvigen Straßen, atemberaubenden Küstenlandschaften und kleinen Überraschungen, die den Trip unvergesslich machen.

Roadtrip Neuseeland, Motorradausflug von Cambridge zur Coromandel-Halbinsel, Gastbeitrag

Manaia Road Saddle und Aussichtspunkt

Allerdings brachte diese Tour auch einige Herausforderungen mit sich: Ein schwerer Sturm hatte große Schäden angerichtet – mit Erdrutschen, zerstörten Brücken und unpassierbaren Straßen. Trotz dieser Hindernisse wurde die Reise zu einem echten Abenteuer mit beeindruckenden Begegnungen und spektakulären Landschaften.

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Von Cambridge in den Norden der Coromandel-Halbinsel

Die Route im Überblick

Der Startpunkt Cambridge, eine charmante Kleinstadt in der Waikato-Region, die zur Zeit meine Basis ist, bietet einen idealen Ausgangspunkt für diese Tour. Die Route führte mich zunächst nach Paeroa, bekannt für das berühmte L&P-Getränk, und weiter entlang der SH25, die mich durch die beeindruckenden Küstenstraßen von Thames bis zur Coromandel-Halbinsel brachte.

Besonders die Kurvenstrecke entlang der Westküste ist ein Traum für Motorradfahrer. Der Asphalt schlängelt sich direkt am Wasser entlang, vorbei an zerklüfteten Felsen und dichten Wäldern. Die Strecke bietet zahlreiche Stopps mit grandiosen Ausblicken – perfekt für eine Pause mit Blick auf den Hauraki-Golf.

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Zwischen Thames und Coromandel 

Tipp: Falls du Unterstützung beim Packen brauchst, findest du hier eine detaillierte Packliste für deine Motorradtour.

Unterwegs nach dem Sturm

Schäden an den Straßen und gesperrte Campingplätze

Die Schönheit der Coromandel-Halbinsel ist unbestreitbar, aber die Natur zeigt hier auch ihre wilde Seite. Der kürzliche Sturm hatte Erdrutsche und Straßenschäden hinterlassen, sodass einige Abschnitte der Route nur einspurig befahrbar waren. Besonders betroffen war die Strecke zwischen Thames und Coromandel Town, wo einige Straßen noch von Schotter bedeckt waren und teilweise wegen längerer Baustellen nur einspurig liefen.

Auch einige beliebte Campingplätze entlang der Strecke waren gesperrt. Viele Reisende mussten daher improvisieren – eine Herausforderung, aber auch eine Gelegenheit, neue Orte zu entdecken.

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Ein unerwarteter Glücksfall

Ein kleiner, freundlicher Campingplatz nördlich von Coromandel Town

Da die geplanten Übernachtungsplätze nicht zugänglich waren, begann die Suche nach einer Alternative. Wenige Kilometer nördlich von Coromandel Town entdeckte ich einen kleinen, versteckten Campingplatz direkt am Wasser, ideal für jegliche Form von Wassersport. Der Platz war einfach, aber charmant, mit freundlichen Besitzern und einer atemberaubenden Aussicht.

Besonders beeindruckend war der Sonnenuntergang über dem Wasser, der sich in der ruhigen Bucht spiegelte. Solche Erlebnisse machen eine Motorradtour in Neuseeland besonders reizvoll und sorgen für unvergessliche Erinnerungen.

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Papa Aroha Holiday Park – Zelten an der Wasserkante

Die Ruhe und Schönheit des Papa Aroha Holiday Parks – ein Ort, an dem man die „Liebe zur Erde“(Papa Aroha)  spüren kann, umgeben von der atemberaubenden Natur dieser Gegend.

Begegnung mit einem pensionierten Drohnenfischer

Ein Gespräch über moderne Fischerei

Auf dem Campingplatz traf ich auf einen pensionierten Fischer, der eine faszinierende Technik nutzte: Drohnenfischen. Mit einer speziellen Angel-Drohne ließ er seine Köder weit ins Wasser hinausfliegen – eine Methode, die präzise Platzierungen ermöglicht und größere Chancen auf einen guten Fang bietet.

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Er erzählte mir, dass er früher mit einem kleinen Boot hinausgefahren sei, aber das wurde ihm mit zunehmendem Alter zu anstrengend. Die Drohne habe es ihm ermöglicht, weiterhin zu angeln, ohne sich der Mühe einer Bootsfahrt aussetzen zu müssen. Er schwärmte davon, wie einfach und effektiv diese Technik sei – und dass er sich trotz seines Alters noch regelmäßig über einen guten Fang freuen könne.

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Drei Jetskis mit Kühlbox und Angelrute

Mein erstes Mal als Beobachter dieser Technik

Während wir uns noch unterhielten, sahen wir, wie drei hochgerüstete Jetskis – ausgestattet mit Kühlboxen, Angelrutenhaltern und Echoloten – hinaus aufs Meer fuhren. Diese Art des Fischens war mir völlig neu: eine Mischung aus Wassersport und professionellem Angeln.

Mein Gesprächspartner erzählte mir, dass diese Technik in Neuseeland immer beliebter wird. Mit den Echoloten werden gezielt Fischschwärme aufgespürt, bevor die Köder an den idealen Stellen ausgebracht werden. Der Fang wird sofort in die Kühlbox verstaut, um ihn frisch zu halten – eine clevere und sportliche Alternative zum traditionellen Bootsfischen.

Diese Begegnung ließ mich nicht mehr los. Einige Monate später entschied ich mich, das Abenteuer selbst auszuprobieren. Ich kaufte mir einen gebrauchten Jetski, eine Angelrute und das nötige Equipment inklusive Mitgliedschaft der hiesigen Küstenwache– und schon bald war ich draußen auf dem Wasser vor Thames. Innerhalb kürzester Zeit füllte sich die Kühltruhe mit frischem Fisch, und seitdem wurden viele leckere Fischcurrys ausprobiert.

Info am Rande: Auf meinen Reisen habe ich immer ein Notfallsatellitengerät (Personal Locator Beacon) dabei – besonders beim Motorradfahren, Wandern und auf dem Jetski. In Neuseeland gibt es viele abgelegene Gegenden ohne Handyempfang, wo man stundenlang auf Schotterstraßen unterwegs sein kann, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Im Notfall kann ein PLB nicht nur das eigene Leben retten, sondern auch anderen in Gefahr helfen.

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Abstecher nach Mount Maunganui – Ein lohnender Abstecher

Nach der Erkundung der Coromandel-Halbinsel entschied ich mich für einen Abstecher nach Mount Maunganui in Tauranga, einer der bekanntesten Küstenstädte Neuseelands. Die Fahrt dorthin führte mich über Whangamata und Waihi Beach, zwei wunderschöne Orte mit beeindruckenden Stränden.

Mount Maunganui selbst bietet nicht nur einen erloschenen Vulkan mit Panoramablick, sondern auch eine entspannte Atmosphäre mit tollen Cafés und Restaurants. Nach einer langen Motorradfahrt gibt es kaum etwas Besseres als ein erfrischendes Bad im Pazifischen Ozean und einen guten Kaffee.

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Als ich ankam, schien die Sonne, und ich machte einen kleinen Ausflug auf Moturiki Island, um die Angler zu beobachten. Einige Stunden später zog ein Sturm auf – dunkle Gewitterwolken türmten sich am Himmel, und der Wind nahm stark zu. Zur Freude der Kitesurfer im Hafen von Tauranga verwandelte sich das Wasser in eine Spielwiese für die bunten Segel. Es war ein beeindruckendes Naturschauspiel, das die Kraft und Schönheit des Ozeans zeigte.

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Fazit: Ein Motorradausflug voller Erlebnisse und neuer Perspektiven

Die Tour von Cambridge zur Coromandel-Halbinsel war ein echtes Abenteuer. Trotz der unerwarteten Herausforderungen durch den Sturm bot die Reise viele überraschende Entdeckungen, spannende Begegnungen und unvergessliche Landschaften.

Ob atemberaubende Küstenstraßen, moderne Fischereitechniken oder spontane Campingplatzfunde – jede Etappe hatte ihren eigenen Reiz. Eine Motorradtour durch diese Region ist nicht nur eine Reise durch beeindruckende Natur, sondern auch eine Möglichkeit, die lokale Kultur und Innovationen hautnah zu erleben.

Region ist nicht nur eine Reise durch beeindruckende Natur, sondern auch eine Möglichkeit, die lokale Kultur und Innovationen hautnah zu erleben.

Häufig gestellte Fragen zu Motorradtouren auf der Coromandel-Halbinsel

Welche Jahreszeit ist am besten für eine Motorradtour auf der Coromandel-Halbinsel?
Die beste Zeit für eine Motorradtour ist der neuseeländische Sommer von Dezember bis März. Dann sind die Temperaturen angenehm, und die Straßenverhältnisse meist optimal.

Sind die Straßen auf der Coromandel-Halbinsel für Motorräder geeignet?
Ja, die Hauptstraßen sind gut ausgebaut, aber einige Strecken – besonders nach Stürmen – können herausfordernd sein. Vorsicht ist auf den kurvigen Küstenstraßen geboten.

Gibt es genügend Tankstellen entlang der Route?
Ja, aber es ist ratsam, vor längeren Abschnitten zu tanken, da einige Strecken abgelegen sind und Tankstellen selten sein können.

Kann man auf der Coromandel-Halbinsel gut campen?
Definitiv! Es gibt viele offizielle Campingplätze, aber nach Stürmen können einige gesperrt sein. Spontane Alternativen finden sich oft in kleinen Buchten oder privaten Campingplätzen.

Lohnt sich ein Abstecher nach Mount Maunganui?
Ja! Mount Maunganui bietet eine tolle Kombination aus Natur, Stränden und lebendiger Café-Kultur. Perfekt, um die Tour entspannt ausklingen zu lassen.

Über die Gastautorin 

Manu lebt seit einigen Jahren in Neuseeland, hat zuvor in Deutschland, den USA, England, Polen, Russland und Israel gelebt, Europa größtenteils per Fahrrad erkundet und lange Zeit humanitär gearbeitet. Mit 55 entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Motorradfahren – und seither ist sie nicht mehr zu bremsen. Neuseelands Küstenstraßen, Schotterpisten und Pässe sind ihr zweites Zuhause. In ihrem Blog Urlaub-im-Blick.de teilt sie Erlebnisse, Tipps und Inspiration für neue Abenteuer. „Es ist nie zu spät, die Welt neu zu entdecken!“

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Optimistische, sportbegeisterte & sture Trotzdem-Macherin. Seit ich 2012 das erste Mal meinen Rucksack gepackt habe, bin ich zum Reise-Suchti mutiert. Immer auf der Suche nach dem Neuen und Unbekannten.

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