Kitesurfen in Spanien – von Barcelona über Tarifa bis nach Cádiz

Kitesurfen Spanien – irgendwie war Spanien eher immer ein grauer Fleck auf meiner Reisekarte. Kitesurfen in Spanien bzw. auf dem spanischen Festland war für mich bislang zwar eine Option, aber nicht die Beste, vor allem nicht im Winter. Aber ich sollte eines Besseren belehrt werden, auch im Dezember und Januar hatte ich super Tage auf dem Wasser. Hier lohnt sich ein Trip die Küste entlang definitiv!

Übersicht

Vor- und Nachteile

+ Echter Spaßfaktor für Kiter und Nicht-Kiter

+ hoher Beschäftigungsfaktor, auch an Tagen ohne Wind.

+ Viele verschiedene Kitespots

+ hohe Windwahrscheinlichkeit, zumindest im Sommer

+ an vielen Kitespots kann man in der Nebensaison auch (autark) stehen.

– Lange Anreise

– teilweise extrem volle Kitespots

– im Sommer sind nicht nur die Spots, sondern auch nahegelegene Städte überlaufen

– viele verschiedene Wassersportler (Windsurfer, Wing-Foiler, Surfer…) an einem Strand, deshalb kann es schnell unübersichtlich werden.

Wind, Wetter und die beste Reisezeit zum Kitesurfen Spanien

Die beste Reisezeit zum Kitesurfen in Spanien

Spanien ist mit seinen drei Küsten am Mittelmeer, Atlantik und Kantabrischen Meer das ideale Reiseziel für Wassersportler. Die beste Reisezeit für einen Besuch zum Kitesurfen in Spanien sind grundsätzlich die wärmeren Monate. Die Sommer- und Windsaison Spanien beginnt im März bzw. April und geht bis circa Oktober.

Willst Du Spanien allerdings ohne Massen an Menschen auf dem Wasser genießen, eignen sich die Monate November bis März. In diesen Monaten ist der Wind zwar nicht ganz so beständig, aber im Schnitt kommst Du dennoch alle 2-3 Tage aufs Wasser. Und das teilweise auch mit kleinen Kites (< 9qm). Ein weiterer Pluspunkt im Winter: viele Campingplätze oder Ferienwohnungen sind deutlich günstiger. Zwar haben einige Campingplätze aufgrund des Saisonendes geschlossen, aber auch noch genug geöffnet. Außerdem kann man im Winter in Spanien an vielen Orten (autark) stehen. Und es wird von der lokalen Polizei geduldet.

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Wind und Saison

Ostküste Spanien

Die Ostküste Spaniens, also an der Costa Brava und insbesondere die Bucht von Rosas ist durch Ihre Lage am Golf von Lion berüchtigt, da hier die beiden kalten Starkwinde Mistral und Tramontana aus Richtung Norden durchkommen und besonders von Herbst bis Frühjahr für reichlich Starkwindtage sorgen. Im Hochsommer dagegen dominiert meist der Garbi, ein Wind aus Südwest, der thermisch verstärkt.

Südküste Spanien

In Tarifa und Umgebung herrschen vor allem zwei Winde: der Levante (Ostwind) und der Poniente (Westwind). Grundsätzlich gilt beim Kitesurfen an der Südküste Spaniens folgendes: Beide Windrichtungen werden durch die Meerenge vor Gibraltar verstärkt. Der Levante ist ein thermischer Wind und nimmt im Verlauf des Tages zu.

Ostwind Levante

Kommt der Wind aus Ost, dann hast du den Levante, ein thermischer Wind, der im Tagesverlauf wahrscheinlich noch zunehmen wird. An einigen Spots ist der Wind ablandig, Kite-Einsteiger sollten dann auf keinen Fall ohne Aufsicht ins Wasser. Der Levante in Tarifa ist ein warmer Wind, da er seinen Ursprung in Afrika hat. 

Westwind Poniente

Den Wind aus West nennen die Locals Poniente. Dies ist der optimale Wind zum Kitesurfen an der Südküste Spaniens. Er ist zwar der etwas kühlere Wind aus Westen, ist meistens nicht ganz so stark, allerdings weniger böig und damit auch anfängerfreundlich.

Wassertemperatur

Während sich die Wassertemperaturen Anfang des Jahres bei ca. 14° C bis 18° C einpendeln steigen sie im Laufe des Frühlings auf ca. 15° C bis 21° C. Im Sommer kann man dann mit etwa 18° C bis 24° C Wassertemperatur rechnen, vor sie dann gegen Ende des Jahres wieder auf ca. 15° C bis 20° C abflachen. Es empfiehlt sich also im Sommer ein kurzer Neo oder auch nur Boardshorts und im Winter ein langer Neoprenanzug. Wobei ich auch im Dezember Kiter mit kurzem Neo gesehen habe, ist natürlich wie so vieles Geschmackssache.

Kitespots in Spanien

Lagune bei Cartagena (Murcia)

Die Lagune bei Cartagena bietet richtig tolle Kitespots, zumindest für alle Anfänger und Fortgeschrittenen Kiter die Flachwasser lieben. Der Einstieg ist größtenteils über feinen Sandstrand und ohne Steine. Der Stehbereich geht weit ins Wasser hinein. Je nach Windrichtung eignet sich zum Beispiel Los Alcázares oder auch La Manga. In beiden Städten gibt es Kiteschulen und auch Stellplätze bzw. genug Möglichkeiten sich eine Ferienwohnung zu buchen. Außerdem wird der Wind teilweise noch durch die umliegenden Bergformationen begünstigt.

• Geeignet für: Kitesurfer, Windsurfer, Wingfoiler (Anfänger, Fortgeschrittene, Profis)

• Revier: Flachwasser

• Windrichtung: alle, je nach Standort.

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Cabo de Gata

Die Umgebung und der 10 km lange Strand zwischen dem Leuchtturm vom Cabo de Gata und den römischen Ausgrabungen sind sehr schön und das Wasser oft kristallklar, auch wenn es durch die Strömungen des Kaps etwas kühler ist. Levante (sideoff) weht hier oft mit über 20 Knoten während sich in Almeria kaum ein Blatt bewegt, und sorgt für tolle Sessions auf glattem Wasser. Starten kann man eigentlich überall, die meisten Lokals treffen sich am südlichen Teil bei den Salinen.

• Geeignet für: Kitesurfer, Windsurfer, Wingfoiler (Fortgeschrittene, Profis)

• Revier: Kabbel, Welle

• Windrichtung: S, SW, W

Motril – Playa Granada

Der Spot am wunderschönen Strand Playa Granada ist weitläufig und bietet genug Platz zum entspannten Launchen. Du kannst fast direkt am Spot auf einem großen Parkplatz parken, ein Restaurant ist direkt am Strand und eine Kiteschule findest du ebenfalls. Die Bedingungen sind hier von der Tide abhängig, meistens findest du hier kleine bis mittlere Wellen.

• Geeignet für: Kitesurfer, Windsurfer, Wingfoiler (Anfänger, Fortgeschrittene, Profis)

• Revier: Kabbel, Welle

• Windrichtung: O, OS, S, SW

Palmones

Nicht schön aber selten. Unter diesem Motto habe ich den Kitespot Palmones für mich abgespeichert. Pamones ist ein kleiner Kite-Spot in der Nähe von Algecrias. Schon einen Parkplatz zu finden war in der Nebensaison nicht ganz einfach, ist aber gelungen. Der Strand ist wunderschön und bietet genug Platz zum aufbauen. Klingt fast zu schön um wahr zu sein, oder? Der Haken ist: Man ist in Palmoes komplett umgeben von Industrie, Kränen und dem Containerterminal. Demnach sollte man die Wasserqualität eventuell in Frage stellen, dennoch ist der Kitespot sehr beliebt. An Tagen mit starkem Wind (<25 Knoten) kommt der Wind hier ein wenig abgeschwächt an und das Wasser ist etwas ruhiger ist als in Tarifa.

• Geeignet für: Kitesurfer, Windsurfer, Wingfoiler (Anfänger, Fortgeschrittene, Profis)

• Revier: Kabbel

• Windrichtung: O, SO, S

Tarifa

Tarifa, die Stadt am äußersten Zipfel Europas ist seit den siebziger Jahren das Mekka der Windsurfer und Hippies. Die schöne Stadt in Andalusien gehört zu den bekanntesten Adressen zum Kitesurfen in Europa und ich habe es endlich geschafft dort auf´s Wasser zu kommen. Bislang kam irgendwie immer ein anderes Ziel in die Quere. Die traumhafte Natur im Süden Andalusiens, der Blick auf das afrikanische Festland und natürlich die hohe Windsicherheit wirkt wie ein Magnet auf unzählige Surfer, die zu fast jeder Jahreszeit hier die Strände bevölkern.

Das Schöne am Kitesurfen in Tarifa ist, dass sich die Menge an Kitesurfern, Wellenreitern und Windsurfern am zehn Kilometer langen Strand verteilt. An jedem anderen Ort wäre die Masse nicht zu ertragen, aber so ist es, zumindest in der Nebensaison überhaupt kein Problem. Der Strand ist super schön, es gibt genug Parkmöglichkeiten und auch für das „After-Kite-Bier“ wird gesorgt. Ich war sowohl direkt am Hafen (Playa Chica) als auch an der „Landebahn“ (Playa de Los Lances) kiten und fand es zu keiner Zeit völlig überfüllt.

Bei Poniente (Westwind) sind die Spots rund um Tarifa sideshore Wellenspots mit konstantem Wind. Weht der Levante (Ostwind) sind sie meist sehr kabbelig und böig.

Tarifa – Playa Chica

Der Strand ist oft am ersten Tag Levante der beste Spot aber auch der einzige Spot der funktioniert. Gerade bei direktem Wechsel von Poniente auf Levante hat man hier manchmal schöne Wellen die sauber um die Mole an der Hafeneinfahrt in Richtung Strand laufen. Bei Levante gilt der Playa Chicka als einer der wenigen Wellenspots der Region, der aber wegen der Steine von der Straße die auf die Insel geht, doch eher Könnern vorbehalten ist. Der Levante ist hier am stärksten, aber oft auch sehr böig.

• Geeignet für: Kitesurfer, Windsurfer, Wingfoiler (Aufsteiger, Fortgeschrittene)

• Revier: Kabbel, Welle

• Windrichtung: O

Tarifa – Stadtstrand

Der Stadtstrand funktioniert am besten bei Westwind. Oft hat am ersten Tag Poniente nur an diesem Spot genügend Wind. Am ersten Tag baut sich direkt vor der Insel oft je nach Swell, eine richtig schöne Welle auf.
Sonst hat man meist eine moderate Welle, die im Winter auch anspruchsvoll werden kann. Glattes Wasser sucht man hier aber bei Poniente vergebens.
Im Sommer ist der Stadtstrand für die Schwimmer reserviert.

• Geeignet für: Kitesurfer, Windsurfer, Wingfoiler (Fortgeschrittene, Profis)

• Revier: Kabbel, Welle

• Windrichtung: O, W

Tarifa – Playa de Los Lances „Landebahn“

Die Landebahn ist bei Poniente einer der beliebtesten Spots. Da die Welle hier etwas chaotischer werden kann, ist es nicht unbedingt ein Spot für Anfänger.

• Geeignet für: Kitesurfer, Windsurfer, Wingfoiler (Fortgeschrittene, Profis)

• Revier: Kabbel, Welle

• Windrichtung: O, W

Valdevaqueros (ca. 10 km von Tarifa)

In Valdevaqueros kannst Du direkt am Spot parken und in der Nebensaiosn auch (autark) campen. Hier herrschen bei Levante gute Bedingungen. Nicht ganz so böig und teilweise bügelt der Levante die Welle ein wenig flach. Meist kommt der Levante hier sideoffhore so, dass man eine Abdeckung durch die Düne hat. Also am Besten nicht zu weit rauskiten.

• Geeignet für: Kitesurfer, Windsurfer, Wingfoiler (Anfänger, Fortgeschrittene, Profis)

• Revier: Kabbel, Welle

• Windrichtung: O, W

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Bolonia (ca. 25 km von Tarifa)

Die Bucht von Bolonia ist ein wunderschöner Spot und nicht weit von Tarifa entfernt. Auch hier gibt es jede Menge Parkplätze und in der Nebensaison sind jede Menge Camper unterwegs. Hier am Kitespot Bolonia läuft eine moderate Welle die aber bei starkem Levante anspruchsvoll werden kann. Der Spot ist durch die böigen Bedingungen nicht unbedingt anfängergeeignet.

• Geeignet für: Kitesurfer, Windsurfer, Wingfoiler (Fortgeschrittene, Profis)

• Revier: Kabbel, Welle

• Windrichtung: O, W

Los Caños de Meca (ca. 65 km von Tarifa)

Auch in der Nebensaison ist Los Caños gut besucht, dennoch gibt es genug Parkmöglichkeiten. Von hier sind es ca. 5-10 Minuten zu Fuß über die Düne. Los Caños ist nicht ganz so böig wie andere Kitespots an der Südküste Spaniens. Bei Ostwind ist er einer der Spots bei denen der Wind nicht offshore sondern schräg auflandig weht.
Die Kiter fahren Richtung Leuchtturm, weil sie für sich dort die besseren Bedingungen finden. Zumal man hier die Sicherheit der vorgelagerten Landzunge hat. Die Windsurfer steigen etwas weiter Luv ein. Der Einstieg über Steine ist für Wind- und Kitesurfer nicht ganz einfach.
Der Levante weht hier mit meist 1-2 Windstärken weniger. Vorsicht: unter der Wasseroberfläche lauern scharfkantige Steine. Wird der Wind sehr stark, wird der Spot durch die hohen Wellen sehr anspruchsvoll (vor allem im Frühjahr).

• Geeignet für: Kitesurfer, Windsurfer (Fortgeschrittene, Profis)

• Revier: Kabbel

• Windrichtung: O

El Puerto de Santa Maria (20 km von Cadiz)

Rund um Cadiz gibt es auch einige Kitespots die bei Westwind und Ostwind gut funktionieren. Bei Westwind findet man einige Kiter und andere Wassersportfreunde in El Puerto de Santa Maria. Playa de Valdelagrana ist einer der längsten Strände in der Region und bietet einen traumhaften Kitespot. Besonders begeistert hat mich, dass man bei Ostwind einen genialen Flachwasserspot an der Playa de la Puntille findet, direkt auf der anderen Seite des Hafens. So ist man für beide Windrichtungen gut versorgt.

• Geeignet für: Kitesurfer, Windsurfer, Wingfoiler (Anfänger, Fortgeschrittene, Profis)

• Revier: Kabbel, Flachwasser

• Windrichtung: O, SO, W

Unterkünfte

Unterkünfte gibt es an der Küste Spaniens genug. Egal ob ein einfaches Zimmer, Ferienwohnung oder Hotel. Hier ist für jeden Geschmack was dabei, schau doch mal direkt bei Booking* rein:

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Und wenn kein Wind ist?

Spanien hat nicht nur wunderbare Strände, auch super schöne Küstenstädte und eine wahnsinnig vielfältige Natur. Hier wird es einem ganz sicher nicht langweilig. Wir waren beispielsweise 3 Wochen im Inland Spaniens unterwegs und haben einen Klettersteig nach dem Anderen gemacht. Und ich muss gestehen, auch wenn ich ein absolutes Küstenkind bin, Spaniens Inland ist echt wunderschön. Nicht nur die grandiosen Berglandschaften, auch die verschlafenen Bergdörfer sind einfach wunderschön und einen Besuch wert.

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Fragen und Antworten

Lesetipp:

• 10 perfekte Kitespots für Anfänger
• Finde das richtige Kitebag – Kitebagtest 
• Kitesurfen auf Sardinien, die besten Spots
• Vanlife, mit dem VW Bus durch Europa
• Klettersteige in Andalusien, unterwegs im Inland Spaniens

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